So gemütlich wie die Saale durch die Region nach Halle fließt, so entspannt lässt sich die kleine Großstadt mit ihren 240.000 Bewohnerinnen und Bewohnern entdecken und erobern. Wie der Fluss ist auch sie immer in Bewegung. Die historische Altstadt ist kompakt und lässt sich bestens zu Fuß oder mit dem Rad durchstreifen. Halle platzt vor Kultur, Lebendigkeit, Charme und bietet eine reiche Geschichte. Genauso gibt es die rotzigen Ecken, die kreativ und bunt belebt werden. In Halle ist Georg Friedrich Händel geboren. Dem Barockmeister zu Ehren werden dieses Jahr 100 Jahre Händel-Festspiele gefeiert. Musikerinnen und Musiker aus aller Welt geben sich vom 27. Mai bis 12. Juni Laute, Fagott und Cembalo in die Hand – von Barock über Klassik bis Moderne. Halleluja! Leuchtender Höhepunkt direkt am Fluss ist das Laternenfest im Spätsommer vom 26. bis 28. August. Dann zieht es Familien und Freunde an das strahlende Saaleufer zum Genießen, Flanieren und Tanzen. Anlässe, mal vorbeizukommen, gibt es mehr als genug – vom Medien- und Science-Festival Silbersalz über Women in Jazz bis zu Open-Air-Sommertheater und Hinterhof-Partys. Lasst euch einfach treiben in Halle an der Saale!
Die tausendjährige Domstadt Naumburg zählt zu einer der schönsten Städte Mitteldeutschlands und ist reich an historischen Schätzen – allen voran dem zum UNESCO-Welterbe ernannten hochmittelalterlichen Dom St. Peter und Paul mit seiner populärsten Bewohnerin, Stifterfigur Uta. Unvergleichliche Aussicht über die Stadt verspricht die Türmerwohnung der Kirche St. Wenzel in 72 Metern Höhe. Das Gotteshaus beherbergt eine der fünf einzigartigsten Orgeln der Welt: die Hildebrandt-Orgel. Sie ist ein großartiges musikalisches Kulturdenkmal Europas und die einzige authentisch erhaltene Orgel, die J. S. Bach mit konzipierte. Musikalische Höhepunkte bietet der Internationale Orgelsommer im Juli und August.
Auch bei einem Bummel durch die romantischen Gässchen gibt es viel zu entdecken: z. B. die 140 Jahre alte Bürstenmacherei, kleine Töpfereien, Vinotheken mit Weinen von Saale-Unstrut und die Wilde Zicke. So nennen die Naumburger schmunzelnd ihre Straßenbahn, die selbst im Linienverkehr mit historischen Wagen unterwegs ist. Und nach dem Kulturgenuss lässt sich fabelhaft Bekanntschaft mit den regionalen Spezialitäten und feinen Saale-Unstrut-Weinen schließen. Das 800 Hektar große Qualitätsweinbaugebiet offeriert über 60 Rebsorten, denen die Muschelkalk- und Buntsandsteinböden beste Wachstumsbedingungen bieten. Zahlreiche Weingüter und Straußwirtschaften laden ein zur Einkehr.
Rügen mit seinen rund 70.000 Einwohnern ist ein beliebtes Reiseziel im Norden Deutschlands. Überquert ihr mit dem Auto die 2007 fertiggestellte Rügenbrücke und haltet euch Richtung Süden, kommt ihr dem Greifswalder Bodden näher, einer Lagune der südlichen Ostsee.
Der Greifswalder Bodden ist mit 514 Quadratkilometern der größte Bodden der vorpommerschen Ostseeküste. Begrenzt wird er durch die Insel Rügen, das vorpommersche Festland und die Öffnung zur Ostsee mit den kleinen Inseln Ruden und Greifswalder Oie.
Die vielen Sandstrände entlang des Boddens bieten Raum für Ruhe und Erholung – auch mit eurem Vierbeiner. Denn neben ausgewiesenen Hundestränden gibt es auf Rügen ebenfalls hundefreundliche Hotels. Im südlichen Teil der Insel befindet sich u. a. die Baaber Heide, das mit fast zwei Quadratkilometern größte geschlossene Waldgebiet der Insel. Bewachsen mit Kiefern, Birken und Farn bieten die ehemaligen Dünen alles, was ein Menschen- und Hundeherz höherschlagen lässt.
Von Berlin aus erreicht ihr in etwa 5,5 Stunden Dagebüll an der Westküste Schleswig-Holsteins – ein Küstenstädtchen im Kreis Nordfriesland. Auf dem Weg empfehlen wir euch einen Zwischenstopp in der idyllischen Hafenstadt Husum, dem Geburtsort des Schriftstellers Theodor Storm. Reist ihr im Frühjahr dorthin, begrüßt euch das Gelände des Schlosses vor Husum mit einem Meer aus Krokussen. Das Weltnaturerbe Wattenmeer liegt in direkter Nachbarschaft und lädt zum Wattwandern ein. Durch die Husumer Bucht verläuft auch der insgesamt mehr als 6.000 Kilometer lange Nordseeküstenradweg. Von Husum aus gelangt ihr per Schiff zu den Halligen, oder ihr radelt an der malerischen Küste entlang und erkundet dabei typische nordfriesische Dörfer.
Von Husum geht es weiter zum „Tor der Nordsee“, wie Dagebüll auch genannt wird. Hier legen die Fähren zu den Inseln Amrum und Föhr ab. Auch Helgoland könnt ihr mit den Bäderschiffen erreichen. Tier- und Naturfreunde kommen gerade im Frühjahr oder Herbst auf ihre Kosten, wenn an diesem Küstenstrich Zehntausende Wasservögel auf ihrem Weg gen Süden Station machen oder wenn sie von ihren Winterplätzen zurückkehren.
Vor der gesamten Küste findet ihr viele schöne Strände und Badestellen, darunter auch jene der nordfriesischen Inseln, u. a. auf Sylt.
Erlebt die tausendjährige Geschichte des Merseburger Doms, entdeckt die Kulturschätze der Residenzstadt und lasst euch verzaubern! Über der Saale thronen in einzigartiger Geschlossenheit der 1.000 Jahre alte gotische Dom und das Renaissanceschloss. In seinem Inneren beherbergt das Gotteshaus die beiden wohl größten Schätze der einstigen Residenzstadt: die klanggewaltige Ladegast-Orgel und die weltberühmten Merseburger Zaubersprüche.
Aktiv an Land und zu Wasser
Die grüne Seele der Stadt offenbart sich bei einem ausgedehnten Spaziergang: Vom historischen Stadtzentrum geht es durch die Anlagen des vorderen und hinteren Gotthardteiches mit seinem Rosengarten bis in den Südpark mit dem Heimattierpark. Am Saaleradweg lockt das Hansefloß Captain Fu zu einer Bootsfahrt auf der Saale. Das gut ausgebaute Radwegenetz ist an die touristischen Routen der Stadt und des Umlands angebunden.
Tipp: öffentliche Stadtführung jeden Samstag um 10.00 Uhr. Treffpunkt: Tourist-Information Merseburg.
Carl-von-Basedow-Jubiläum
2022 feiert die Stadt Merseburg gemeinsam mit dem Carl-von-Basedow-Klinikum und den Vereinen der Merseburger Kulturschätze den weltberühmten Arzt, der sich vor 200 Jahren in Merseburg niederlies. Veranstaltungshöhepunkte und weitere Informationen findet ihr unter www.basedow2022.merseburg.de und www.kulturschatz-merseburg.de.
Der Komponist Heinrich Schütz brachte es noch vor Bach, Händel und Beethoven zu Weltruhm. Oft wird er als „Vater der deutschen Musik“ bezeichnet. Was für große Worte! Nun, zumindest lebte er für die Melodien und Klänge. In der Saalestadt Weißenfels verbrachte er Kindheit und Lebensabend. In seinem ehemaligen Wohnhaus – dem heutigen Heinrich-Schütz-Haus – schuf er seine großen Spätwerke. Seit 350 Jahren fasziniert seine Musik Barockfans weltweit.
Kennt ihr den Poeten Novalis? Vor 250 Jahren wurde er geboren. In Weißenfels verbrachte er die letzten 15 seiner insgesamt nur 28 Lebensjahre. Ginge es nach Goethe, hätte Novalis ein Imperator werden können. Ob ihm danach wohl der Sinn gestanden hätte? Ein weltfremder, dichtender Schöngeist war er jedenfalls nicht, sondern ein wissenschaftlicher Pionier bei der Erfassung und Nutzung der heimischen Braunkohlevorkommen. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse werden in der heutigen Novalis-Gedenkstätte präsentiert – auch seine frühromantische Lyrik hat dort einen würdigen Platz gefunden.
Weißenfels feiert den Musikgenuss ein ganzes Jahr lang. Zur Musik gesellt sich noch etwas Dichtkunst. Fertig ist ein buntes Festjahr. Ihr seid eingeladen dabei zu sein, zu lauschen und sogar mitzumachen.
